Einfach mal spontan sein, oder?

Muss Konzeption, Steuerung und Evaluation wirklich sein? Lass uns einfach klein anfange und schauen, was passiert und was wir dann machen werden.

Jeder Kunde möchte erfolgreiche Change Prozesse. Diese gerne auch sehr schnell. Planung, Abstimmungen und Entscheidungen brauchen jedoch Zeit. Nicht jedem CEO leuchtet ein, dass ein Change Prozess genauso geplant werden muss, wie z. B. die Entwicklung und Produktion eines neuen Wagens.

Eine absurde Vorstellung – Wahllos entschieden

Herr Meyer, CEO eines multinationalen Konzerns will ein neues Auto auf den Markt bringen. Er liebt weiße Ledersitze, mag seine Hände gerne an einem hölzernen Steuerrad fühlen, sieht ein Angebot im Internet über günstige Auspuffanlagen, die Türen sollen sich bitte beim Öffnen in das Autodach führen usw. Herr Meyer entscheidet die Komponenten „seines“ neuen Autos nach Belieben und Geschmack. Produktionsmöglichkeiten, Kosten, Marktfähigkeit sind dabei außer Acht gelassen.

Gleiches gilt für Herrn Thomas. Er möchte ein Haus bauen. Das soll eine freischwingende Badewanne haben, Fußbodenheizung, eine offene Küche. Dabei sollen die Möbel aus Erlenholz sein. In jedem Raum hat man Zugang zur Musikanlage und das Grundstück war ein Schnäppchen. Die Wohnanforderungen der Familie, verkehrliche Anbindung, Investitionsrahmen und -möglichkeiten usw. sind dabei nicht berücksichtigt.

Planung & Konzeption ist Realität

Zwei völlig absurde Beispiele! In beiden Fällen wird wahllos und zusammenhanglos entschieden. Die Realität ist anders. Beide Vorhaben werden genaustens geplant. Bevor der erste Teil eines Autos bestellt oder der erste Mauerstein eines Hauses gesetzt wird, erfolgt eine detaillierte Planung. Was genau ist das Vorhaben? Was ist der Vorteil? Wie hoch sind die Kosten? Analysen werden getätigt, Entwicklungen und Studien beauftragt, Informationen eingeholt, Mitwirkende, Dienstleister und Partner gesucht. Die Liste ist lang. Planung und Konzeption können Jahre dauern, je nach Produkt. Und wenn alle Entscheidungen getroffen sind, alle vorbereitenden Maßnahmen ausgeführt, geht es in die Produktion.

Auch ein Change Prozess braucht ein Management

Hat die Unternehmensführung entschieden, was in dem Unternehmen erreicht werden soll, müssen aufgrund dieser Zielsetzung Informationen eingeholt werden, mit Stakeholdern gesprochen werden, Wege gefunden werden, wie das Ziel erreicht werden kann. Hier geht es um Fragen wie: Was genau soll verändert werden? Wo sind die Stellschrauben? Welchen Nutzen wird die Veränderung auf Unternehmen und Mitarbeiter haben? Welche Chancen, Hürden und Risiken bestehen?

Statt beliebig in Aktivitäten zu verfallen, das Unternehmen damit aufzurütteln, Hoffnung zu schüren, an Inhalten zu arbeiten, die ggf. nicht zum Ziel führen, Ergebnisse zu produzieren, die nicht wirklich umgesetzt werden können, erfolgt vorerst eine Planung und Konzeption.

Wichtiger Baustein des Change Managements: Planung & Konzeption

In der Planung und Konzeption werden Aktivitäten, Stakeholder, Ziele, die Methodik, Meilensteine und Kommunikation definiert. Alles fokussiert auf das Ziel des Change Prozesses. Das Ergebnis ist ein fundierter Prozessplan, der aufzeigt, wie man zum Ziel gelangt. Schritt für Schritt wird diese Planung dann umgesetzt. Unterschiedliche Zielgruppen werden eingebunden. Arbeit in unterschiedlichen Arbeitseinheiten findet statt (Workstreams). Das Management prüft und segnet Ergebnisse und nächste Schritte ab. Jeder Schritt baut aufeinander auf. Die Ergebnisse fließen ineinander. Die Beteiligten Personen werden in enger Zusammenarbeit gehalten.

Es handelt es sich um ein komplexes Geflecht an Aktivitäten, Informationen, Ergebnissen und Zielgruppen. All das muss durch ein Team oder eine verantwortliche Person gesteuert werden, dem Change Manager bzw. Projektleiter. Er weiß, wo der Change Prozess steht, was bisher erreicht wurde, welcher Schritt der nächste ist, hält Kontakt zu allen Stakeholdern und organisiert die Kommunikation.